Humboldt-Forschungspreis
Chemiker Michael J. Krische (externer Senior Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies, University of Texas at Austin, USA) gewinnt Humboldt-Forschungspreis
Freiburg, 05.11.2008
Die Alexander von Humboldt Stiftung hat auf Vorschlag des Instituts für Organische Chemie und Biochemie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Professor Michael J. Krische von University of Texas at Austin (USA) den diesjährigen Humboldt-Forschungspreis verliehen. Professor Krische ist gleichzeitig externer Senior Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) in der School of Soft Matter Science. Professor Krische wird in den kommenden beiden Jahren insgesamt 6 Monate in Freiburg verbringen und dort forschen und lehren. In seinem Forschungsprogramm arbeitet Professor Krische gemeinsam mit Professor Bernhard Breit vom Institut für Organische Chemie und Biochemie im Rahmen des FRIAS an der Entwicklung neuer atomeffizienter, katalytischer Synthesemethoden zum Aufbau von Soft Matter. Darüber hinaus wird er wesentliche Impulse bei der Ausbildung der Doktoranden im Rahmen des von der DFG geförderten Internationalen Graduiertenkollegs "Katalysatoren und katalytische Reaktionen für die Organische Synthese" setzen und u.a. eine Vorlesung zum Thema neue katalytische C/C-Verknüpfungen halten.
Michael Krische studierte Chemie an den Universitäten Berkeley und Stanford, wo er 1996 unter Anleitung von Barry Trost promovierte. Ein Postdoktorandenaufenthalt führte Ihn bereits 1997-1999 in die Regio, an die ULP Strasbourg, wo er im Umfeld von Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn forschte. 1999 wurde er an die University of Texas at Austin als Assistant-Professor berufen und wurde 2003 direkt zum Full Professor ernannt. 2007 lehnte er einen ehrenvollen Ruf an die Yale University ab und erhielt im gleichen Jahr einen Robert A. Welch Chair of Science an der University of Texas at Austin.
Professor Krische ist trotz seines noch jungen Alters von 42 Jahren ein international bereits hoch anerkannter und mit vielen Preisen ausgezeichneter Spitzenwissenschaftler, der vor allem in den vergangenen fünf Jahren durch spektakuläre Ergebnisse in der katalytischen organischen Synthese auf sich aufmerksam gemacht hat. Ziel seiner Forschungsarbeiten ist es die klassische Organometallchemie (Organolithiumverbindungen, Grignard-Verbindungen, Cuprate etc.), die den Nachteil hat intrinsisch stöchiometrische Mengen an Koppelprodukten in Form von Metallsalzen zu liefern, durch vollständig atom-ökonomische Metall-katalysierte Syntheseäquivalente zu ersetzen. Dazu nutzt er die Übergangsmetall-katalysierte Aktivierungen von ungesättigten π-Systemen wie Alkenen, Alkinen, Eninen und Allenen als Einstieg zur katalytischen Generierung von Metallorganylen, die sich an eine Vielzahl von C=X (X = O, NR) Elektrophilen addieren lassen. In vielen Fällen gelingt dies unter vollständiger Kontrolle der Regio- und Stereochemie. Diese bahnbrechenden Arbeiten sind von grundlegender Bedeutung für den Aufbau von Feinchemikalien und Zwischenprodukten und könnten längerfristig große Bedeutung in der Chemischen Industrie erlangen.
Die Forschungsleistungen von Professor Krische haben bereits durch die Zuerkennung zahlreicher hoch angesehener Forschungspreise Anerkennung erfahren. Dazu zählen u.a. der Tetrahedron Young Investigator Award (2009), der Novartis Lectureship Award (2008), der Presidential Green Chemistry Challenge Award (2007), der Dowpharma Prize - Creativity in Chiral Chemistry sowie der ACS Elias J. Corey Award (2007).
Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden herausragende ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können, ausgezeichnet. Die Preisträger werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland durchzuführen. Die Preise sind mit 60.000 Euro dotiert.
Kontakt: Prof. Dr. Bernhard Breit
Institut für Organische Chemie und Biochemie
Freiburg Institute for Advances Studies (FRIAS)
Albertstr. 21
79104 Freiburg i. Br.
Tel.: 0761-203 -6051
Fax: 0761-203-8715
E-Mail: bernhard.breit@chemie.uni-freiburg.de